Und nun spricht sich das Kommen von diesem Jesus herum und er wird vom Volk auf spektakuläre Weise willkommen geheißen!

 

 

So einer wie Jesus, der das gesamte Volk mobilisiert, ist dann eher suspekt und gefährlich – der respektiert nicht einmal die Stellung der Priester!

 

... in die Höhle des Löwen! Könnte Jesus nicht an Stelle dessen hier weiterhin Wunder vollbringen?

 

 

 


 

„Mann, das ist ein Ding – so etwas haben wir ja noch nie gehört!“ Sensationell: Lazarus liegt im Sterben, sein Freund Jesus lässt sich tagelang Zeit, bis er denn erscheint. Dabei wissen wir doch, dass er helfen kann... er lässt sich sogar Zeit, bis Lazarus verstorben ist! Aber dann, dann ruft er ihn lebendig aus dem Grab! Hat man so etwas schon mal gehört? Wer kann das sonst!

Der Mann – ja, Jesus heisst er – der hat doch das Zeug zu Größerem!“

Tatsächlich begab sich Aufsehen erregendes: Jesus zieht in Jerusalem ein! Aber seht nur: Er reitet auf einem Esel – dem Citroën 2CV der Zeitenwende! Doch die Stadt war zu dem Zeitpunkt voller Pilger, das jährliche Passahfest stand schließlich an. Und nun spricht sich das Kommen von diesem Jesus herum und er wird vom Volk auf spektakuläre Weise willkommen geheißen! Denn: "Wenn er in Betanien, dieser schäbigen Provinz, solche großen Dinge getan hat, was könnte er denn erst in Jerusalem vollbringen! Seit Jahren gibt es keinen König in Israel mehr. Statt dessen werden wir von den Römern bis auf das Mark ausgepresst. So einer wie Jesus, den wollen wir als König haben! Denn der wird unsere Lebensumstände bestimmt von Grund auf ändern!“

Denkt doch nur an seine bisherigen Taten: Mit armseligen fünf Broten und zwei Fischen hat er fünftausend Leute gesättigt. Fabelhaft - unser Brotkönig – DEN wollen wir haben!“

So ähnlich hat wohl die Israelische Bevölkerung empfunden, sich zunächst Versorgung und eine gerechte Regierung gewünscht.

Ganz andere Wünsche und Erwartungen herrschten in der jüdischen Oberschicht, den Priestern und Leviten. Der römischen Besatzung konnten sie immerhin das Privileg der angestammten Religionsausübung abtrotzen. Klar, die Besatzer erwarten dafür wenigstens Ruhe.

So einer wie Jesus, der das gesamte Volk mobilisiert, ist dann eher suspekt und gefährlich – der respektiert nicht einmal die Stellung der Priester! Dabei sind Sie doch der Garant für eine minimale Beziehung zur Besatzungsmacht.
So einer wie Jesus rüttelt an den Grundfesten der jetzigen Ordnung! Ja gut, so etwas kam schon mal vor, die Sache mit Theudas zum Beispiel: „Denn vor einiger Zeit stand Theudas auf und gab vor, er wäre etwas, und ihm hing eine Anzahl Männer an, etwa vierhundert. Der wurde erschlagen und alle, die ihm folgten, wurden zerstreut und vernichtet.“ Apg 5,36.

„Gut, ähnliches erwarten wir jetzt auch – wir wissen auch welches Ende wir in diesem Fall anzustreben haben! Die Sache mit dem Lazarus... ja, davon haben wir natürlich auch gehört. Wir wollen aber doch mal sehen, ob wir Lazarus und somit das Wunder nicht doch noch beseitigen können...“

Jesu Jünger hatten die kommende Drohung bereits plastisch vor Augen: „Da sprach Thomas, der Zwilling genannt wird, zu den Jüngern: Lasst uns mit ihm gehen, dass wir mit ihm sterben!“ Joh 11.16

Fürwahr: Es gab wenig verlockende Aussichten mit Jesu nach Jerusalem zu gehen... in die Höhle des Löwen! Könnte Jesus nicht an Stelle dessen hier weiterhin Wunder vollbringen? Müssen wir denn wirklich dahin?

Hören Sie hier Sven Hansens Predigt „Erwartungen...“ online, in der er tiefer auf Ängste, Hoffnungen und Erwartungen des Volkes, der Priester und der Jünger eingeht.

JH

 

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